Kasematten

Die Kasematten der Maginot-Linie waren schwere Kampfbunker. Sie deckten die Räume zwischen den Werken. Sie waren wie alle Bauwerke des CORF- Bauprogramms autonom. Es gab Kampf- und Ruheräume, Vorräte an Wasser (teilweise eigene Brunnen), Nahrungsvorräte, Treibstoffvorräte für die Stromaggregate (Typ CLM, 8 PS), Latrinen, Räume für die Kommunikation (per Funk und Festungstelefonnetz).
Meist waren die Kasematten paarweise angelegt. Ihr Hauptschussfeld war immer flankierend, allerdings kreuzte sich das Schussfeld nicht wie am Westwall, sondern fächerte sich auf. Gegenseitig deckten sich die Kasematten  durch die Panzerglocken.

Bewaffnet waren die Kasematten mit LMG in den  Scharten der Eingangsverteidigung und mit Zwillings-MG und 3,7 cm bzw. 4,7 cm PAK in den Kampfscharten. Die PAK und Zwilings-MG konnten abwechselnd aus den Scharten feuern. Sie waren an Doppel-T-Trägern an den Decken aufgehängt.

Die Kasematten waren mit verschieden Typen von Panzerglocken bestückt. Die häufigste war die GFM-Glocke (GFM = guetteur-fusil-mitrailleur, d. h. für Infanteriebeobachter und LMG-Schütze, sie dienten zur Verteidigung der näheren Umgebung). Sie konnte mit Granatwerfer, LMG oder optischen Geräten bestückt werden.     
Es gab spezielle Glocken für Zwillings-MG und Beobachterglocken (VDP = vision directe et pèriscopique) zur Gefechtsfeldbeobachtung und Artilleriefeuerleitung. VDP-Glocken kamen in speziellen Beobachterbunkern (observatoirs) zum Einsatz.

Quellenangabe:

  • Jean Bernard Wahl, die Maginot-Linie im Elsaß
  • Bilder: Alexander Stein

 

 


PAK in Scharte, Simserhof

 


Kampfraum mit PAK und Zwillings-MG in der Scharte,
Simserhof

 


Zwillings-MG in der Scharte, Simserhof

 


Zwillings-MG in der Scharte, Schoenenbourg