Der Farrenberg

Der Farrenberg liegt im Südwesten des  Pfälzer Waldes. Die Entfernung zum heutigen Grenzverlauf beträgt ca. 3 Kilometer. Das Gebiet in dem der Farrenberg liegt nennt sich > Mundatwald. Interessant ist, dass die Zugehörigkeit dieses Waldes bis 1986 nicht richtig geklärt war, da Frankreich nach dem Krieg den Grenzverlauf stellenweise änderte und das Abkommen von Deutschland nicht ratifiziert wurde (siehe > Link). Durch seine Exponierte Lage - eine freistehende Bergspitze - bot sich der Farrenberg für die Errichtung eines Artilleriebeobachters an. Der Regelbau 509 (behelfsmäßiger Artilleriebeobachter) ist noch gesprengt erhalten. Neben dem 509 finden sich auf der Spitze des Berges noch ein Regelbau 10 und ein großer Wasserbunker mit zwei Wasserbecken (beide gesprengt). Hier seht ihr meine Exkursion zum Farrenberg.

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Plan  des Regelbau 10
Plan des Regelbau 10 aus:
Der Westwall - Geschichte und Gegenwart
2. Auflage 2004 von Jörg Fuhrmeister

Mit freundlicher Genehmigung des > Motorbuch Verlag

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Neben den vielen Schützengräben die den Berg wie ein Adernetz überziehen, fallen nach dem Aufstieg zuerst diese 3 Halterungen auf. Hier befand sich ein Artilleriebeobachtungsstand.


Die Decke des RB 10, sie steht hochkant. Das Ofenrohr ist gut zu erkennen. Es fällt auf, das bei den Bunkern auf dem Berg durch die Sprengung nur die Decken abgehoben wurden. Mir stellt sich die Frage, ob dies durch die Sprengtechnik oder durch Baumängel zustande kam.


Der Blick in die Gruppe des RB 10. Die Wände haben die Sprengung fast unbeschädigt überstanden.

Die MG-Scharte von außen.


Hier der gut erhaltene MG-Sockel. man kann noch die Schrauben erkennen, an denen die Lafette befestigt war.


Nach dem RB 10 stößt man auf den Wasserbunker. Er hatte 2 Becken mit jeweils 25 m³ Fassungsvermögen. Da der Wasserbunker eine Eingangsverteidigung sowie eine Lüftung besaß, vermute ich den Bau im Rahmen des Limes Programms oder noch später, da vorher nur einfachere Wasserbunker zur Ausführung kamen. Das Bild zeigt den Zugang zu den Behältern

Einer der beiden Wasserbehälter

 

Hier erkennt man noch gut die wasserdichte Verkleidung der Beckenwand

 

 

 

 


Nochmals ein Blick auf die Wasserbehälter. Die Bunkerdecke wurde bei der Sprengung einfach "aufgeschoben". Sie liegt jetzt links vorne im Bild, eine Fichte wächst auf ihr.

 

Kurz vor erreichen des endgültigen Gipfels steht dieser Wasserbehälter.

 


Der Regelbau 509, behelfsmäßiger Artilleriebeobachter mit  einem Podest für den Beobachter in einem Schacht. Der Schacht war mit der MG-Schartenplatte 7P7 abgedeckt, sie war um 14 Grad geneigt. Durch die Schartenöffnung wurde mit einem Scherenfernrohr beobachtet.


Hier der Blick in Beobachtungsrichtung, vorne der Schacht auf dem die Schartenplatte lag.

 

Hier lag die Schartenplatte, rechts der Schacht des Beobachters.

 

Blick in den Aufenthaltsraum, hinten der Eingang. Links am Boden kann man den Notausstieg erkennen.

 

Blick in Richtung Beobachterschacht.

 

 

Der Notausstieg.

 

 

Eine Besonderheit dieses 509 war ein Hohlganganschluss. Er befand sich unter dem Podest des Beobachters. Hier ist der Einstieg.

 

 

Blick in den Hohlganganschluss. Man kann das heutige Ende sehen. Nach einem Zeitzeugenbericht soll der Gang noch weiter in die Tiefe geführt haben und nach einem Linksknick in einer Wasserentnahmestation geendet haben.

 


Über diesen Weg wurde das Material zum Bunkerbau auf den Gipfel geschafft. Da der Anstieg eine Steigung von bis zu 36 Grad hat war hier ein Materielaufzug für den Transport zum Gipfel.

Diese Löcher in Betonsockeln finden sich an dem Aufstieg. Sie sind die Reste des Materialaufzugs.


Hier sieht man einen der unzähligen Schützengräben am Farrenberg. In kurzen Abständen weisen sie Ausbuchtungen auf, die in Angriffsrichtung zeigen. Dort lagen die Schützen.

 


Hier eine dieser Ausbuchtungen. Es scheint, dass mit den herum liegenden Sandsteinen "Scharten" gebaut wurden.

 

Und zum Schluss einer der Zahlreichen Ringstände die sich unterhalb des Gipfels am Wegesrand finden.